Jeder Einzelne muss sich entscheiden müssen, nichts gegen den Klimawandel zu unternehmen.
Klimaschutz auf Basis des derzeitigen Konsum- und Mobilitätsniveaus ist undenkbar.
Klimaschutz ist moralisch so geboten wie einst die Abschaffung der Sklaverei oder die Ächtung der Kinderarbeit.
Der Klimawandel ist längst nicht mehr nur ein Umweltthema, ... sondern birgt enorme Risiken für die gesamte Menschheit,
insbesondere aber für die Entwicklungsländer
Die Menschen wissen, wir leben andauernd über unsere Verhältnisse:
Nicht nur monetär durch eine überbordende Verschuldung,
sondern ebenso ökologisch, indem wir Raubbau treiben an unseren natürlichen Ressourcen und
unkalkulierbare Großrisiken billigend in Kauf nehmen.
Das müssen wir grundlegend ändern.
Anders als bei Rhein, Elbe oder Donau können starke Niederschläge bei mittleren und
kleineren Flüssen zu einem sehr schnellen Anstieg und "reißenden" Fließgeschwindigkeiten führen,
so dass es nur eine kurze Vorwarnzeit für die Bevölkerung und den Katastrophenschutz gibt.
Wir leben in einer Welt mit begrenzten Ressourcen.
Das schnelle Wachstum in den Emerging Markets sowie der Klimawandel und der Energie- und Wasserverbrauch
zählen zu jenen Kräften, die enormen Druck auf unsere Gesellschaft ausüben werden.
Selbst die CIA hat in einem Report für Präsident George Bush im Jahre 2003 festgestellt, dass der Klimawandel die Welt mehr
bedroht als Terrorismus und sie an den Rand der Anarchie bringen könnte,
weil Länder dazu bereit sind, ihre schwindenden Nahrungs-, Wasser- und Energievorräte mit atomaren Drohgebärden verteidigen.
20 Jahre nach Rio haben wir es mit einer Wirklichkeit zu tun, in der sich die Finanz-, Klima- und Ernährungskrisen wechselseitig verschärfen.
Und Millionen Menschen erfahren täglich, dass das Heilsversprechen des Produktions- und Konsummodells nicht für alle gilt
und dass sie wohl, auch aus ökologischen Gründen, in Zukunft ausgeschlossen bleiben.
Unsere Freiheit, einen beliebigen Lebensstil zu wählen, endet da, wo es für andere schädlich wird.
Ich betrachte den Klimawandel als eine der größten Herausforderungen dieser Zeit.
Er greift in alle Bereiche des politischen,
sozialen und wirtschaftlichen Lebens ein,
ihn zu ignorieren ist meiner Meinung nach fahrlässig.
Der langfristige Trend zu steigenden Temperaturen ist in Deutschland und weltweit ungebrochen.
Kein Land wird von den Folgen des Klimawandels verschont bleiben und
kein Land kann diese Herausforderung alleine stemmen.
Eine Reduktion der weltweiten CO2-Emissionen ist dringlichst geboten und wir benötigen viel mehr Unterstützung im Bereich Klimawandelanpassung. Doch wenn diese Maßnahmen scheitern, müssen wir über Entschädigungen sprechen: Welche Kompensation sollen arme Länder für irreparable Schäden erhalten, die durch steigende Meeresspiegel, Verwüstung, den Verlust der biologischen Vielfalt oder sogar ihres Staatsgebietes entstehen?
Je mehr Eiswürfel, desto weniger Gletscher.
Klimaschutz ist ohne Korruptionsbekämpfung heute nicht mehr möglich.
Doch sind wir nicht alle ein bisschen Bank, Mobiltelefon, Computer, Sportschuh und Erdöl?
Wenn wir uns die Trends bei der Anzahl schadensrelevanter Ereignisse anschauen,
sehen wir den stärksten Anstieg bei Überschwemmungen.
Der Klimawandel wirkt sich regional sehr unterschiedlich aus.
Schon jetzt gibt es Regionen, die große Probleme mit Trockenheit haben.
Vor allem Niedersachsen und die ostdeutschen Bundesländer sind hiervon betroffen.
Werden die weiteren Zerstörungen der mediterranen Wälder durch die sommerlichen Feuer nicht durch regionale und
internationale Schutzmaßnahmen gestoppt, wird es für viele Zugvogelarten –
die in wenigen Wochen zu ihrer langen Reise in die südeuropäischen und afrikanischen Winterquartiere aufbrechen –
immer schwieriger, geeignete Lebensräume zu finden.
Wenn die globale Erderwärmung weiter so zunimmt wie in den vergangenen drei, vier Jahrzehnten,
dann können wir noch mehr dieser extrem heißen Sommer erwarten.
Auch für Deutschland wird erwartet, dass es in Zukunft im Sommer mehr Temperatur-Ausreißer geben wird.
Die auch in Hamburg, wo ich arbeite - ohne Steilhänge und Buschpisten - häufigen "Panzer"
auf den Straßen sind Ausdruck der fehlenden Internalisierung der externen Kosten.
Für die Verringerung des persönlichen ökologischen Fußabdrucks gibt es vier Maßnahmen:
Die "vier F". Das erste F steht für weniger "Fliegen". Das zweite steht für weniger Auto-"Fahren", das dritte für weniger "Fleisch"
und beim vierten "F" handelt es sich um "Wohnen wie im Fass" - das heißt der Bereich Wohnen soll optimiert, auf
Stromanbieter mit erneuerbaren Energien und richtige Isolierung gesetzt werden.
Was tun wir? Wir sehen zu und warten ab. Kommt es noch schlimmer? Und wenn ja, trifft es zuerst die Anderen?
Der Klimawandel ist das wesentliche Problem der weltweiten Armut.
Wir sind die erste Generation, die ziemlich genau weis, was sie da gerade anrichtet
und trotzdem tun wir einfach nichts.
Da Problem ist nur Volkswirtschaften können sich erholen, aber das Klima nicht.
Ich finde es vor allem völlig unfair, wenn reiche Leute,
wie ich und andere, darüber reden, was die fünf oder sechs Milliarden anderen Leute gegen den Klimawandel tun sollen.
Mein Buch berechnet die Resultate dessen, was wir jetzt tun. Und unter dem Strich steht: Es ist nicht genug.
Weil wir damit die Erderwärmung nicht auf zwei Grad Celsius begrenzen können.
Und das würde dramatische Folgen für alles Leben auf der Erde haben.
Wir, die reichen Länder und Leute, müssten nur etwas mehr Steuern zahlen.
Etwa zwei bis vier Prozentpunkte mehr, für doppelt so viele Windräder und Solaranlagen,
für gedämmte Häuser, sparsame Autos, neue Speicher und intelligente Netze.
Weltweit würde das etwa ein Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts kosten.
Und das Problem wäre kein Problem mehr. Aber es wird wohl nicht passieren.
Denn demokratische Gesellschaften entscheiden sich nicht für höhere Steuern,
sie entscheiden sich gegen teureres Benzin und steigende Strompreise.
Wenn man sich die Langzeittrends ansieht, wird klar, dass die Schäden aus Wetterereignissen in Nordamerika tendenziell zunehmen.
Ich weiß nicht, wie unsere Kinder die Probleme lösen sollen, die wir ihnen so kaltblütig vor die Füße kippen.
Es sind einfach zu viele und wir werden sie erdrücken. Warum tun vernünftige Menschen das?
Der Burnout ist ja mittlerweile zur gesellschaftlich akzeptierten Diagnose geworden.
Ich glaube, dass dieser Burnout auch die Folge unserer aktiven Verdrängungsleistrung ist.
Denn tief in uns drin hat uns die Ahnung fest im Griff, dass das dicke Ende noch kommt.
Und so wie Burnout in meiner Generation zunimmt, so nähert sich auch unser Planet dem Burnout.
Wenn Sie heute einen Euro in die Anpassung an den Klimwandel investieren,
zum Beispiel bei hitzebeständigem Asphalt, dann sparen Sie damit auf Dauer sieben Euro.
Der Weg zum Zwei-Tonnen-Lebensstil ist kein leichter Gang.
Die Bevölkerung ist nicht ausreichend auf Extrem-Ereignisse vorbereitet.
Sollte sich der gegenwärtige Trend bei den Schadstoffemissionen fortsetzen, ist eine Erderwärmung um sechs Grad Celsius
in diesem Jahrhundert wahrscheinlich.
Nur ein radikales Umdenken in Politik und Wirtschaft kann diese Entwicklung noch aufhalten.
Viele der Millionenmetropolen sind unzureichend auf Stürme vorbereitet, wie "Sandy" in New York zeigte.
Im Boden sind 12.000 Gigatonnen Kohlenstoff.
Wenn wir das Zwei-Grad-Ziel erreichen wollen, dürfen wir nicht mehr als 230 Gigatonnen freisetzen.
Wer den Deponieraum in der Atmosphäre begrenzt, der verringert die Einkommen der Besitzer von fossilen Lagerstätten
Auch wenn man das in Europa nicht gern hört: Für ein Zwei-Grad-Ziel benötigen wir in der
zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts negative Emissionen, und die sind ohne CCS und Biomasse nicht machbar.
Ich bin für eine Reform des europäischen Emissionshandels.
Sinnvoll wäre, wenn es eine Art Zentralbank für den Zertifikate-Markt gibt.
Deren Befugnis könnte sein, unter für Investoren berechenbaren Bedingungen regulierend in den Markt einzugreifen.