Der Diesel steckt in einer Vertrauenskrise. In den USA wird die Technik bei den Pkws aussterben.
Das ist Totschlag durch die Autokonzerne.
Das Töten geht weiter, die Abgasfilter werden bei den meisten Herstellern sehr wahrscheinlich weiterhin abgeschaltet.
Weil es für die Autokonzerne VW und Co billiger ist, Abgase nicht zu filtern, müssen Menschen vorzeitig sterben oder werden krank.
Während die Chinesen an Innovationen tüftelten und deutliche staatliche
Vorgaben für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor vorbereiteten,
bastelten einige deutsche Autobauer an innovativen Manipulationssoftwares und
setzten sich mit aller Kraft dafür ein, die staatlichen Umwelt-Vorgaben zu verwässern.
In Stuttgart, München, Passau und weiteren Städten in Süddeutschland werden
derzeit extrem hohe Feinstaubwerte gemessen.
Mancherorts wurde der EU-Tagesrichtwert von 50 µg/m³ in den letzten Tagen um mehr als das Dreifache überschritten.
Solche Werte kennen wir aus stark belasteten chinesischen Großstädten.
Es führt kein Weg an Verkehrsbeschränkungen für Dieselfahrzeuge vorbei.
Der Kampf gegen Feinstaub und Stickstoffdioxid bleibt eine Daueraufgabe für uns.
Abgasvorschriften gelten, und sie müssen eingehalten – und kontrolliert werden.
Nach wie vor sorgt diese große Auto-Koalition in Berlin dafür,
dass die EU-Kommission keine schärferen Grenz- und Kontrollrichtlinien für Benzin- und Dieselautos in der ganzen EU einführen kann.
Der wahre Skandal im Diesel-Skandal ist die Tatsache, dass wir noch immer den Dieselpreis durch niedrige Steuern subventionieren.
Autokäufer sind abgeschreckt durch Berichte über erhöhte
Stickoxid-Ausstöße und fürchten einen Wertverfall bei Dieselautos, selbst bei neuen Euro-6-Diesel-Autos.
Aus heutiger Sicht werden wir keine neue Generation Dieselmotoren mehr entwickeln.
Die Vertuschung der wahren Abgaswerte von Diesel-Pkw ist der größte Industrieskandal der Nachkriegsgeschichte.
Werden zwischen 2030 und 2040 noch viele Verbrenner zugelassen, scheitert der Klimaschutz kläglich.
VDA-Chef Matthias Wissmann gab jüngst zu Protokoll, dass selbst Unternehmen mit sehr ambitionierten Elektrozielen davon ausgingen, im Jahr 2030 noch zwei Drittel der Neuwagen mit Verbrennungsmotoren ausstatten zu können – ein Zeugnis kollektiver Verdrängung.
Damit sind die nationalen und europäischen Klimaschutzziele nicht zu halten.
Dass man mit halber elektrischer Kraft gegen Tesla und die Chinesen bestehen kann, ist industriepolitisch fragwürdig.
Die deutsche Autoindustrie fährt buchstäblich hinterher.
Strombetriebene Autos müssen kleiner und leichter sein, damit das System funktioniert und dabei tatsächlich ökologisch sinnvoll ist.
Einen SUV zu elektrifizieren ist Unsinn.
Zur Verkehrswende gehört auch, darüber nachzudenken, was man wirklich braucht und ob es unbedingt
der Sportwagen oder der SUV sein muss oder ob auch ein Kleinwagen für den täglichen Weg zur Arbeit reicht.
Wenn meine neue Kaffeemaschine keinen ordentlichen Kaffee macht,
kann ich sie zurückgeben. Wenn mein Auto meine Luft und die der Mitbürger verpestet, muss das auch Konsequenzen haben.
Der Gipfel hat kein einziges Problem gelöst. Er hat die drohenden Fahrverbote nicht abgewendet,
er schützt niemanden vor giftigen Abgasen und bringt die Hersteller nicht dazu, endlich saubere Autos zu bauen.
Der Verkehrssektor ist der einzige Sektor, in dem die Emissionen in den letzten Jahrzehnten nicht
zurückgegangen sind.
Die Autoindustrie weigert sich bis heute, effektiv in Elektromobilität zu investieren, und schadet sich damit selbst.
Wenn sich das Aus für Verbrennungsmotoren durchsetzt,
ist sie auf dem globalen Markt nicht mehr konkurrenzfähig.
Wer sich heute für einen Euro-6-Diesel entscheidet, kauft die Katze im Sack.
Ohne Fahrverbote scheinen weder die Autofahrer noch die Hersteller zur Vernunft zu gelangen.
Die Automanager sind in der Defensive. Die Politik versucht, nach Jahren der Kungelei, Distanz herzustellen.
Deshalb zeichnet sich jetzt tatsächlich eine Umkehr in der Verkehrspolitik ab. Die Zeit ist reif: Nach der Energiewende 2010,
ausgelöst durch die Katastrophe in Japan, kommt die Verkehrswende.
Spätestens im Jahr 2018 brauchen wir Fahrverbote, es sei denn, es gibt Nachrüstungen.
Langfristig wird der Verbrennungsmotor untergehen, nicht nur der Diesel.
Electric vehicles are not simply catching up with conventional vehicles, they are overtaking.
Im Verkehr hinken wir der Transformation, wie sie beim Strom stattfindet, inzwischen knapp 20 Jahre hinterher.