Deutschland hat das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet.
Wenn wir es einhalten wollen, müssen wir im Laufe der 2030er Jahre CO2-neutral werden.
Wie das gehen soll, wenn man nicht spätestens
Ende der 2020er ganz aus der Kohleverstromung aussteigt, ist nicht ersichtlich.
Weil er so billig ist, verdrängt der dreckige deutsche Braunkohlestrom in den Abnehmerländern
umweltfreundlicheren Strom, der etwa in Frankreich aus Gas gewonnen wird.
Der Ausstieg 2035 bis 2038 ist viel zu spät.
Jede Kilowattstunde, die wir nicht verbrauchen, muss auch nicht produziert werden.
Überall kommt die Botschaft an.
Die fossile Wirtschaft ist am Ende, nicht abrupt, aber dass das keine Zukunft mehr hat, das ist völlig offenkundig
Fortschritt kann nicht darin liegen, noch ein paar Jahrzehnte länger Braunkohle in Kraftwerken
und Öl in Verbrennungsmotoren zu verbrennen - nicht, wenn gleichzeitig die Vernünftigen der Erde eine Abkehr von fossilen Rohstoffen verfolgen.
Fortschritt bedeutet Offenheit für Wandel, ohne jedem Trend hinterherzulaufen.
Jeder Wandel wird Verlierer haben. Fortschritt bedeutet nicht, sie im Stich zu lassen
Deutschland muss sich dem internationalen Trend anschließen und aus der Kohle aussteigen.
Wenn wir jetzt zügig die ältesten und ineffizientesten Anlagen vom Markt nehmen,
können wir die restlichen Kohlekraftwerke länger laufen lassen und damit Kosten
senken sowie die Versorgungssicherheit erhöhen.
Ich wünsche mir, dass die Politik beim Kohleausstieg zu einem positiven,
andere europäische Staaten beeindruckenden Ergebnis kommt.
Die einzigen, die die Fernleitungen wirklich dringend brauchen, sind die Großkraftwerke,
weil sie viel mehr Leistung erzeugen, als die Verbraucher in der Umgebung ihnen abkaufen können.
Wir brauchen keine neuen Fernübertragungsleitungen, sondern wir brauchen Energiespeicher überall im Lande.
Und wir brauchen Solar- und Windanlagen überall im Lande und ganz besonders in der Nähe der Stromverbraucher.
Dann können wir die Stromleitungen so kurz wie möglich halten und die Leitungsverluste so gering wie möglich und
die Gefahr von Orkan-Schäden oder Terrorakten an den Stromleitungen vermindern.
Energieeffizienz senkt die Heizkosten,
entlastet die Bürger damit dauerhaft und ist somit ein Schlüssel für bezahlbares Wohnen.
Wer noch immer auf das Verbrennen von Braunkohle und Benzin setzt, ist nicht zunftsfähig.
Deutschland kann sich ab 2030 sicher und kohlefrei mit Energie versorgen.
Das bereits verloren geglaubte Ziel, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu senken
wird so noch erreicht, der Beitrag zum Pariser Klimaabkommen sichergestellt.
Solarstrom lässt sich überall in Deutschland inzwischen preiswert erzeugen und
bringt insbesondere dem ländlichen Raum bislang wirtschaftliche Vorteile.
Gerade in den letzten Jahren ging es deutlich zu langsam voran.
Die derzeit von der Bundesregierung geplanten Sonderausschreibungen
sind – gemessen an den Klimazielen – leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Notwendig wäre nicht weniger als eine technologische Revolution: weg von den fossilen Energieträgern
hin zu den erneuerbaren Energien, und das innerhalb weniger Jahrzehnte.
Die Geschichte zeigt, dass Technologiewandel in so kurzer Zeit möglich ist.
Sind 20.000 Arbeitsplätze in der deutschen Braunkohle es wert,
dass 40 Millionen Menschen Mitte des Jahrhunderts ihre Heimat verloren haben werden,
weil der steigende Meeresspiegel sie vertrieb?
Es gibt keine Entschuldigung für ein reiches Industrieland wie Deutschland,
seine CO2-Bilanz weiterhin mit alten, schmutzigen Kohlekraftwerken zu ruinieren.
Die Energiewende kommt nicht richtig in Schwung.
Sinnbild dafür ist das krampfhafte Festhalten an der Braunkohle.
Im Bereich Mobilität passiert gar nichts, und auch im Agrarbereich tut sich zu wenig.
Deutschland wird zunehmend zu einem Problem für Europa,
das sich ja so gern als Vorreiter sieht. Wir brauchen einen Kohleausstieg – und zwar schnell!
Und eine wirkungsvolle Bepreisung der CO2-Emissionen als Signal an alle Investoren.
Solange Deutschland an der Kohle festhält,
solange wird es keine internationale Koalition für einen Kohleausstieg geben.
Der Ausstieg aus der Braunkohle in nur sieben Jahren ist ambitioniert,
aber sowohl ökonomisch als auch technisch umsetzbar.
Deutschland muss Vorbild sein und ist prädestiniert, bei der globalen Energiewende voran zu gehen.
Wir müssen uns einfach entscheiden, ob wir Teil des Problems oder Teil der Lösung sein wollen.
Der Zeitplan des Kohleausstiegs wird vom Klimawandel festgelegt, nicht von den Interessen der Energiebranche.
Der Klimawandel ist nicht verhandelbar!
Jeder Kiesgrubenbesitzer, jeder Windanlagenbetreiber muss Sicherheiten erbringen,
damit nicht die Allgemeinheit für seine Verpflichtungen gerade stehen muss.
Die LEAG verfügt kaum über finanzielle Reserven. Deshalb sind Sachsen und Brandenburg
dringend aufgefordert, die Rückstellungen für die Tagebaue sicher zu stellen.
Die deutsche Energiewirtschaft hat seit zwanzig Jahren nichts getan, um ihren Stickoxidausstoß zu mindern.
Braunkohlekraftwerke verursachen
zwei Drittel des Gesamtausstoßes an Stickoxiden der Kohlewirtschaft.
Die künftige Energiewelt, wie sie sich schon heute an allen Ecken und Zipfeln der Welt zeigt,
ist kleinteilig und dezentral. Sie basiert auf einer klugen Vernetzung volatiler erneuerbarer Energien,
flexibler Speicher und intelligenter Energiemanagement- und Einspar-Technologien.
Das künftige Energiesystem ist „3D“: dezentral, dynamisch und digital.
Wir haben die Aktien der RWE AG im November 2017
vor der UN-Klimakonferenz zusammen mit neun weiteren Kohleunternehmen,
wie z. B. UNIPER und PGE, aus unserem Fonds herausgenommen –
als Teil unser selbstverhängten Klimarisiko-Investitionsmaßnahmen.
Obwohl der globale Temperaturanstieg noch nicht einmal die in Paris vereinbarten 1,5 Grad erreicht hat,
bedroht der Klimawandel schon jetzt das Überleben der Menschen-, Tier- und Pflanzenwelt.
Wir hoffen, dass das BVerfG die Gefahr erkennt und ihr entgegen tritt.
Auch wundern wir uns, dass die kalifornische Regierung
nicht die deutschen Braunkohlekraftwerke auf Schadenersatz verklagt.
Klimaschädliches Heizöl ist so gut wie überhaupt nicht mit Abgaben und Umlagen belastet, klimaschädlicher
Diesel wird privilegiert, klimafreundlicher Strom wird hingegen immer teurer.
Im Vergleich zu anderen, weniger klimafreundlichen Alternativen sollte es billiger werden, das Richtige zu tun.
Also muss Ökostrom entlastet und fossile Energieträger wie Öl, Gas,
Benzin, Diesel und Kohlestrom müssen im Gegenzug verteuert werden.
RWE und andere Kohlekonzerne handeln doppelt rücksichtslos.
Während ihre Kraftwerke mit Klimazerstörung Geld verdienen, lassen sie die Bevölkerung für Asthmafälle,
Herzinfarkte und Diabeteserkrankungen zahlen. Die Bundesregierung
kann mit einem raschen Kohleausstieg Gesundheit und Klima schützen.