Wir hatten im Mai schon Juli.
Die Statistik zeigt ganz klar, dass die Hitze in der Stadt zunimmt.
Was einst als ungewöhnlich warmes Wetter galt, wird ganz normal - in einigen Fällen ist das schon so.
Wir befinden uns bereits mitten im Klimawandel.
Wir bräuchten eine dem Technischen Hilfswerk vergleichbare
Einrichtung zur Feuerbekämpfung und zur Bewältigung anderer Katastrophenlagen auf Bundesebene.
In Deutschland hat die Temperatur seit der industriellen Revolution im Durchschnitt schon um 1,4 Grad zugenommen.
In einem sich ändernden Klima mit mehr Wetterextremen muss Deutschland
Brände in Wäldern und Offenlandschaften als wachsendes Risiko behandeln.
Wir alle in Österreich spüren in den letzten Tagen die hohen Temperaturen,
die zum Teil auch auf die rasante Verbauung
unserer Böden, die als natürliche Klimaanlage fungieren, zurückzuführen sind
Die Welt wird wärmer und somit werden Hitzewellen wie diese häufiger.
Wir haben nur eine kleines Zeitfenster bevor sich die Effekte des Klimawandels
vertiefen und wir uns einer neuen Realität stellen müssen.
Ich glaube auch, dass mich der Klimawandel zu meinen Lebzeiten erheblich treffen wird.
Die Flüchtlingsproblematik hängt mit dem Klimawandel zusammen.
Das Klimasystem ist ein träges System.
Es erinnert an die Titanic, die auf den Eisberg zufährt.
Legen wir erst zehn Meter vorher das Ruder um, ist es zu spät.
2003 hatten wir in Europa einen Jahrhundertsommer mit 70.000 Hitzetoten.
Stellen Sie sich mal vor, Terroristen würden in Europa 70.000 Menschen umbringen – wir wären bereit, den Rechtsstaat aufzugeben, nur um dagegen anzukämpfen!
Bei einer extremen Hitzewelle aber zucken die Leute mit den Schultern.
Was wir derzeit noch nicht wissen, ist, ob das Klimasystem sicher bei etwa 2°C über dem vorindustriellen
Niveau ‚geparkt‘ werden kann, wie es das Pariser Abkommen vorsieht. Oder ob es, einmal so weit angestoßen,
weiter abrutschen würde in ein dauerhaftes Supertreibhaus-Klima.
Industrielle Treibhausgasemissionen sind nicht der einzige Faktor, der die Temperatur auf der Erde beeinflusst.
Unsere Arbeit weist darauf hin, dass eine vom Menschen verursachte globale Erwärmung
von 2°C andere Prozesse des Erdsystems anstoßen könnte (oft als Rückkopplungen bezeichnet).
Diese wiederum könnten die Erwärmung weiter vorantreiben – selbst wenn wir aufhörten, Treibhausgase auszustoßen.
Wir erleben diesen Sommer an vielen verschiedenen Orten der Welt
zeitgleich ein gehäuftes Auftreten von Hitzewellen und extremen Starkniederschlägen.
Genau eine solche Häufung von meteorologischen Extremereignissen
wurde von uns als Folge des anthropogenen Klimawandels prognostiziert.
Manche Orte auf der Erde könnten unbewohnbar werden, wenn die „Heißzeit“ Realität würde.
Wie werden es unsere Nachfahren beurteilen,
dass wir seit Jahrzehnten über die Gefahren der Klimaerhitzung Bescheid wussten,
aber fast nichts dagegen getan haben?
Unsere Resultate legen nahe, dass marine Hitzewellen als Folge des Klimawandels Alltag werden.
Die Gefahr ist groß, dass sich nicht mobile Meereslebewesen nicht mehr anpassen können,
was zu dramatischen Auswirkungen auf ganze Ökosysteme führen dürfte.
Bisher haben sich die Korallenriffe von den Auswirkungen der Hitzewellen oft erholen können.
Werden die Abstände zwischen diesen Ereignissen jedoch kürzer, haben die Korallen keine
Zeit mehr sich zu regenerieren und es ist mit irreversiblen Schäden zu rechnen.
Wegen der Klimaerwärmung ist bei uns grundsätzlich mit immer mehr wärmeliebenden Zecken zu rechnen.
Wir zeigen, dass das Klima in den Jahren 2018 bis 2022 wahrscheinlich wärmer sein wird,
als durch den Langzeittrend der globalen Erwärmung zu erwarten wäre.
Unsere Studie zeigt auf, dass ab einer Schwelle von etwa 2 Grad Celsius Erderwärmung
im Vergleich zum vorindustriellen Klima Rückkopplungsprozesse angestoßen werden könnten,
die eine selbstverstärkende Klimaerwärmung auslösen könnten.
Der Grönländische Eisschild ist ein gutes Beispiel für die in der Studie diskutierten Kippelemente:
Schmilzt der Eisschild durch Erwärmung weiter ab, so verdunkelt sich die Oberfläche Grönlands. Da Felsen, Erde und Staub weniger Sonnenlicht ins All zurückwerfen
als Eis und Schnee, wird es noch wärmer - und das Schmelzen schreitet voran.
Erst die solare Gesellschaft von morgen kann eine solidarische Gesellschaft werden.
Alles Gute kommt von oben, von ganz, ganz oben.
Durch die steigenden Temperaturen in Fließgewässern kommt es gerade in den Sommermonaten immer wieder zu großen Fischsterben.
Unsere Lebensräume müssen möglichst naturnah erhalten werden
oder wieder in einen günstigen Erhaltungszustand gebracht werden.
Verschiedene Arten, wie z.B. der Biber können ganze Landschaftsteile
umbauen und sie so wieder naturnäher, vielfältiger und „klimafitter“ gestalten.
Riesige Luftströme umkreisen unsere Erde in der oberen Troposphäre - wir sprechen von planetaren Wellen.
Jetzt häufen sich die Beweise, dass die Menschheit diese gewaltigen Windströmungen durcheinander bringt.
Was wir im Sommer 2018 alle erlebt haben, ist exakt das, was die Klimaforschung seit Jahrzehnten vorhergesagt hat.
Doch für viele Deutsche und Mitteleuropäer waren die Klimaprognosen bisher eher Theorie.
Sie waren je selbst noch nicht betroffen.
Blockierende Wetterlagen wie in diesem Jahr – mit monströsen Hochdruckgebieten über Skandinavien, die einfach nicht weichen wollten und die ersehnten sonnigen Tage zu einer Hitzewelle anwachsen ließen – werden nun häufiger auftreten,
weil der Jetstream wegen der überproportionalen Erwärmung der Arktis schwächelt.
Nördlich der Alpen bekommen wir ein eher mediterranes Klima, südlich der Alpen hingegen, in Italien,
Spanien, Griechenland, wird sich tendenziell ein Wüstenklima entwickeln.
Deutschland wird zunächst vergleichsweise glimpflich davonkommen.
In anderen Teilen der Welt könnte der Mensch dagegen bei ungebremstem Klimawandel
irgendwann rein physiologisch nicht mehr ungeschützt im Freien überleben – etwa am Persischen Golf,
in Indonesien oder in Teilen von Afrika und Lateinamerika.
Was aus nationaler Sicht "sozial" ist, kann international zu massiven Ungerechtigkeiten führen,
etwa durch einen beschleunigten Klimawandel.
Es tritt das ein, was das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung schon vor einigen Jahren angekündigt hat: Der Klimawandel zeigt sich in immer häufiger auftretenden Extremwetterlagen.
Man kann heute schon von Klimaflucht reden. Die Nahrungsbasis wird wegen des Ausbleibens von Regen schmaler. Und dann müssen Menschen,
die Lebensmittel nicht einfach auf den Weltmärkten nachkaufen können, plötzlich fliehen.
Der Klimawandel wird auch verstärkt zu regionalen Konflikten zwischen Staaten oder Volksgruppe führen und noch mehr Flüchtlingsbewegungen auslösen.
Der Moorbrand bei Meppen zeigt offensichtlich, dass an einigen Stellen die nötige Sensibilisierung für einen verantwortungsvollen Umgang
mit besonders schutzbedürftigen Gebieten noch nicht ausreichend vorhanden ist.
Bei der diesjährigen extremen Dürre Schießübungen im Moor abzuhalten und das auch noch ohne ausreichende Absicherung durch Löschfahrzeuge – das ist unfassbar.
Wetter ist nicht Klima Aber das Klima beeinflusst das Wetter.
Es muss deutlich mehr Moorfläche in Deutschland wiedervernässt werden.
Nasse Moore brennen nicht.
Zwei-Grad-Ziel – das klingt, als habe die Welt sich fest vorgenommen, so viele Treibhausgase wie möglich in die Luft zu pusten, damit der Erdball schnell zwei Grad wärmer wird. Genau so handeln die Industriestaaten jedenfalls bisher.
Die Begrenzung auf 1,5 Grad Celsius ist innerhalb der Grenzen von Chemie und Physik möglich.
Hitzesommer, Extremwetter, Ernteausfälle – alle Alarmzeichen stehen auf Rot.
Der Weltklimarat IPCC zeigt: Es geht um jedes Zehntel, ja sogar jedes Hundertstel Grad vermiedene Erwärmung.
Schon ab einer Erwärmung um 1,5 Grad können klimatische Kipp-Punkte erreicht werden,
die dann kaum noch beeinflussbare Prozesse anstoßen.
Wenn man das 1,5 Grad-Ziel ernst nimmt, müssen wir zur Mitte des Jahrhunderts bei netto null Emissionen stehen.
Die nächsten paar Jahre sind wahrscheinlich die wichtigsten unserer Geschichte.
Die Unterschiede bei den Klimawandelfolgen zwischen 1,5 Grad und 2 Grad sind beträchtlich.