Beim Blick auf den ökologischen Zustand unserer Wiesen und Felder müssten
in Berlin und Brüssel eigentlich alle Alarmglocken schrillen.
Wir wollen endlich raus aus der Massentierhaltung, die Tiere, Umwelt, Klima und auch uns Menschen krank macht.
Wir brauchen weniger Tiere, die aber deutlich besser gehalten werden:
auf Bio-Bauernhöfen, NEULAND-Betrieben oder in Weidehaltung.
Das derzeitige Agrarsystem produziert Billigfleisch mit hohen gesellschaftlichen Kosten. Von der Massentierhaltung über den Verlust der Artenvielfalt bis zum Höfesterben.
Dringend notwendig ist eine echte ökologische Wende.
Eine Energiewende, die alle Sektoren einbezieht, eine Agrarwende, eine Verkehrswende –
also eine große Transformation.
Dieses meistverteidigte wie meisteingesetzte Total-Herbizid ist überflüssig.
Längst haben Ackerbauern herausgefunden, wie man Lebensmittel erzeugen kann,
ohne den Ackerboden mit Glyphosat zu behandeln. Mehr Vielfalt in der Fruchtfolge
und eine intelligentere Verteilung der Kulturen sollten dazu mit moderner Technik
in der mechanischen Bodenbearbeitung verbunden werden.
Europas Bürger sind immer weniger dazu bereit, Milliarden an Steuergeldern
in eine immer intensivere Landwirtschaft zu stecken und
am Ende nochmals zur Kasse gebeten zu werden für die daraus resultierenden Umweltschäden.
Da Glyphosat aber auch Mikroorganismen wie Insekten und Würmer vernichtet und Vögel,
Reptilien oder Amphibien von diesen abhängig sind, ist dieses Gift
auch verantwortlich für das Massensterben im noch fruchtbaren Ackerboden.
Übrig bleiben biologische Wüsten, auf denen bald nichts mehr wächst.
Viele Bauern hängen am Tropf von Glyphosat wie ein Junkie an der Nadel.
Die Preise müssen die ökologische Wahrheit sagen.
Glyphosat ist die Droge der „modernen“ Landwirtschaft.
Die Bauern müssen wieder auf ihr traditionelles Wissen vertrauen –
und nicht mehr ihrem Chemiedealer.
In der Massentierhaltung wird viel mehr Gülle produziert,
als die Böden in Deutschland überhaupt aufnehmen können.
Es ist keine tragfähige Strategie, jeden chinesischen Kühlschrank
mit Schweinefleisch aus Deutschland zu versorgen.
Wir brauchen eine grundlegende Reform der europäischen Agrarpolitik.
Die industrielle Land- und Ernährungswirtschaft verursacht
lokal und global Probleme für Bauern, Klima, Tiere und Umwelt.
Essen ist politisch.
Wir wollen raus aus der fatalen Exportorientierung und Landkonzentration,
die Bauern hier und weltweit das Genick bricht.
Während Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt Jahr für Jahr auf der Grünen Woche Hände schüttelt und durch die Hallen schlendert,
geht es Rebhuhn, Feldhamster und Wildbiene stetig schlechter. Ihr Kampf ums Überleben steht stellvertretend für den tausender heimischer Tiere und Pflanzen, die unter den Folgen der intensiven Landwirtschaft leiden.
Landwirte, die nachhaltig produzieren und damit unsere natürlichen Lebensgrundlagen schützen,
dürfen nicht ums Überleben kämpfen, sie gehören angemessen honoriert.
Der Umbau hin zu einer umwelt-, tier- und klimafreundlichen Landwirtschaft,
in der Bauern gut von ihrer Arbeit leben können, darf von der Politik nicht weiter aufgeschoben werden.
Eine andere umweltverträgliche Landwirtschaft hat Demeter schon vor 90 Jahren praktiziert.
Die industrielle Fleischproduktion ist überall auf der Welt auf dem Vormarsch.
Auf den Tellern landet daher oft billige, minderwertige Massenware.
Die Herstellung von solchem Billigfleisch schadet der Umwelt massiv.
Gemäß der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung sollten wir, um gesund zu bleiben,
nicht mehr als drei Portionen von je 100 bis 150 Gramm Fleisch pro Woche konsumieren. Die Österreicherinnen und Österreicher essen im Schnitt rund 1,2 Kilo Fleisch pro Woche – also etwa das Dreifache. Dabei ist ungesunde Ernährung - zu viel Fleisch, Fett und Zucker - einer der Hauptgründe für frühzeitige Todesfälle.
Wer weniger, dafür aber besseres – im Idealfall biologisches – Fleisch isst,
erweist nicht nur der Erde,
sondern auch der eigenen Gesundheit einen großen Dienst.
Wenn ich in den Klimaschutzplan schaue, finde ich das Bekenntnis zur Senkung der Stickstoffüberschüsse.
Das wäre wie gesagt aus verschiedenen Gründen gut: für die Reduktion der Lachgas-Emissionen, den Trinkwasserschutz
und auch die Reduktion von Luftverschmutzung und Atemwegserkrankungen.
Aus meiner Sicht müsste die Agrarpolitik ganz klar noch viel mehr auf die Vermeidung von Emissionen ausgerichtet werden.
Im Winter Sommerfrüchte wie frische Himbeeren zu kaufen,
die zumeist aus Mexiko eingeflogen werden, ist klimatechnisch großer Blödsinn.
Der Haupthebel in der Landwirtschaft liegt nach unseren Berechnungen in der Veränderung der Ernährungsgewohnheiten,
sprich: weniger Fleischverbrauch, um es ein bisschen plakativ zu formulieren.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt zur Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
und Ähnlichem, den Fleischverbrauch vom jetzigen Niveau aus ungefähr zu halbieren.
Wenn man einen Mindestpreis für alle Emissionen hätte und
den auch auf Methan und Lachgas umrechnet, würde ich schon erwarten,
dass es eine Verschiebung im Verbrauch hin zu mehr pflanzlichen Nahrungsmitteln gibt.
Wir können zeigen, dass eine solche gesellschaftliche Transformation zu schaffen ist,
aber das wird kein Spaziergang.
Ich glaube, diese Botschaft ist bisher in Politik und Öffentlichkeit noch nicht richtig angekommen.