Es ist zukunftsvergessen, wenn die Großkoalitionäre
das selbst gesteckte Klimaziel für 2020 schleifen und
konkrete Maßnahmen fürs Klima in eine Kommission ins Irgendwann verlagern.
Für das Erreichen der Pariser Klimaschutzziele sind eine Vielzahl effektiver Maßnahmen notwendig.
Eine effektive CO2-Bepreisung und der naturverträgliche Ausbau der erneuerbaren Energien sind dabei essenziell.
Städte und Kommunen stehen bei Energie und Klimaschutz vor großen Herausforderungen.
Gleichzeitig bietet die urbane Energiewende große Potenziale für Fortschritt, Klimaschutz und Lebensqualität.
Deutschlands seit 2009 stagnierende CO2-Emissionen zeigen:
Erneuerbare Energien auszubauen bringt nur dann etwas für das Klima,
wenn gleichzeitig überflüssige Kohlekraftwerke abgeschaltet werden.
Entschiedene Klimaschutzmaßnahmen können den Arbeitsmarkt entlasten, denn erneuerbare Energien
bringen eine höhere Beschäftigungsquote mit sich als die herkömmlichen Energiesysteme.
Und wie lange noch lässt sich die Bundesregierung,
deren Mitglieder geschworen haben, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden,
von der Autolobby an der Nase herum führen?
Die aktuellen Nachrichten aus Deutschland haben viele Klimaschützer bei uns auf den Philippinen aufgeschreckt:
Die neue deutsche Regierungskoalition will das nationale Klimaziel für 2020 aufgeben.
Die größten Umweltverschmutzer, zu denen auch Deutschland gehört, haben eine besondere Verantwortung:
Sie müssen noch entschiedener als andere Länder handeln und vorangehen.
Das Aufschieben nationaler Klimaziele ist umso rücksichtsloser, wenn man bedenkt, dass es auch
wirtschaftlich wenig sinnvoll ist und das Wohlergehen der Menschen unmittelbar gefährdet.
Laut dem Übereinkommen müssen die Länder ihre Selbstverpflichtungen im Jahr 2020 erstmals aufstocken.
Wird diese Frist versäumt, kommt die nächste Gelegenheit erst einige Jahre später.
Dann wäre es zu spät für die Rettung vieler Länder.
Spätestens seit dem Pariser Klimaabkommen ist klar,
dass der Trend auch weltweit hin zu den Erneuerbaren Energien unumstößlich ist.
In Deutschland ist bisher ein Tempolimit für Autos so undenkbar wie in den USA ein Verbot für Waffenverkauf.
Die nächste Bundesregierung muss ihren Schmusekurs mit der Autolobby beenden. Die Mehrheit der Bevölkerung
verlangt zu Recht, dass die Autokonzerne endlich in die Verantwortung genommen werden.
Ob bei dem Anbau von Palmöl oder dem Abbau von Rohstoffen:
Konzerne profitieren von Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen.
Freiwillige Selbstverpflichtungen helfen da nur wenig.
Luftverschmutzung durch Verbrennung von Kohle kennt keine Grenzen.
Es ist grundlegend notwendig und unausweichlich,
dass Europa sich von der Kohle verabschiedet und je früher wir dies tun,
desto besser für unsere Gesundheit, unser Klima und unsere Umwelt.
Die bisher von den Staaten zugesicherten Maßnahmen sind viel zu zaghaft
und werden Mensch und Natur vor massive Probleme stellen.
Wenn man die Klimaziele wirklich ernst meint u
nd sie als Impuls für Innovation und Investition versteht,
dann muss in den nächsten Monaten etwas passieren.
Im Koalitionsvertrag fehlt es beim Thema Elektromobilität noch an Ehrgeiz,
Deutschland zum Leitmarkt zu machen. Wenn hier nicht massiv gegengesteuert wird, werden Arbeitsplätze,
Marktanteile und Deutschlands Position als Automobilstandort global gefährdet
Der Abgasskandal entpuppt sich als veritabler Steuersumpf.
Der Betrug der Autounternehmen schadet nicht nur Gesundheit und Umwelt
sondern auch den öffentlichen Finanzen.
Eine Aufstockung der klimapolitischen Ambitionen für 2030,
die die Emissionen um weitere 20 Prozent reduziert, ist wirtschaftlich machbar.
Die von den Regierungen im Rahmen des Pariser Klimaabkommens zugesagten Anstrengungen
zur Emissionsreduzierung im nächsten Jahrzehnt reichen bei weitem nicht aus,
um das explizite Ziel des Abkommens zu erreichen –
nämlich die globale Erwärmung unter der 2-Grad-Grenze zu halten.
Für eine heutige Bewegung ist erstmal eine Einsicht nötig:
Dass "der Markt" nicht ein unabänderliches Naturgesetz ist;
sondern dass der Staat und die Staatengemeinschaft das Recht haben, Regeln zu setzen.
Der Klimawandel, so warnen die Bundeskanzlerin und der UNO-Generalsekretär übereinstimmend,
ist die „Überlebensfrage der Menschheit“.
Praktisch führen wir einen Dritten Weltkrieg gegen die Natur und damit gegen uns selbst, denn wir sind ein Teil der Natur.