Besser statt mehr – Wohlstand im 21. Jahrhundert
Wenn alle Menschen auf der Erde so leben würden wie die Deutschen,
bräuchten wir die Ressourcen von drei Planeten.
Wachstumsinteressen haben historisch (fast) immer das Streben nach Gerechtigkeit besiegt,
Wachstum war ein Ersatz für Gerechtigkeit. Doch wenn der Klimawandel als existentielles Stabilitäts- und Gerechtigkeitsproblem –
und damit als Klimakatastrophe – begriffen wird, dann könnten die Grenzen des Wachstums verstärkt Beachtung finden,
dann wird zumindest ein Ergrünen der globalen Wirtschaft – ein „Global Green New Deal“ – möglich.
Konsum wird dann zukunftsfähig, wenn Einwegdenken durchbrochen wird.
Natürliche Ressourcen müssen im Kreislauf geführt werden. Ein
zukunftsfähiger Lebensstil umfasst den Kauf der dafür "richtigen" Produkte,
einen "anderen" Konsum und den bewussten Nicht-Konsum.
Der Gott, dem du dienst, ist die eigene Begierde.
Noch ist Konsumismus das kulturelle Leitbild, das Menschen Sinn, Zufriedenheit und gesellschaftliche Akzeptanz
in dem suchen lässt, was sie konsumieren. Doch die Menschheit wird umdenken müssen.
Wir haben gerade noch fünf bis sieben Jahre Zeit.
Wenn wir den
Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation verhindern wollen,
brauchen wir nichts Geringeres als eine Umwälzung der herrschenden kulturellen Muster.
Im Fall des konsumistischen Paradigmas gehören zu den Grundüberzeugungen,
die geändert werden müssten, der Glaube, dass mehr Dinge glücklicher machen,
dass permanentes Wachstum gut ist, dass Menschen von der Natur völlig getrennt sind und
dass die Natur ein Ressourcenlager ist, das für menschliche Zwecke rücksichtslos ausgebeutet werden sollte.
Leben, arbeiten und wirtschaften mit der Natur und nicht mehr länger gegen die Natur ist unser großer Lernprozess.
Wachstum und Entwicklung sind nicht dasselbe.
Ein buddhistischer Ökonom würde, die Versuchsanordnung, ein Maximum an Glück durch ein Maximum an Konsum zu finden, für widersinnig halten:
"Da Konsum nichts anderes ist als ein Mittel zum Glück des Menschen, sollte das Ziel sein, ein Maximum an Glück mit einem Minimum an Konsum zu erhalten"
Nachhaltigkeit bedeutet: es gibt kein weiter so. Wir brauchen für ein gutes Leben nicht immer mehr Ressourcen und Energie.
Schließlich kann eine Größe wachsen, die zwar für jeden Menschen sehr wichtig ist, aber weder in der
Wirtschaftspolitik noch in der ökologischen Wachstumsdebatte im Vordergrund steht:
die Lebensqualität.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.
In den vergangenen 30 Jahren hat der Mainstream der Wissenschaftler gesagt:
"Alles kein Problem, weil wir Wachstum von Ressourcen und Verbrauch entkoppeln werden."
... Auch künftig werden wir die Entkopplung nicht schaffen.
Sammle deinen Reichtum, ohne seine Quellen zu zerstören, dann wird er beständig zunehmen.
Die meisten Menschen haben keine Ahnung, was Wachstum als abstraktes Konzept bedeutet.
Sie wollen konkrete Dinge: ein größeres Haus, ein besseres Auto, mehr Einkommen.
Bislang geht die Öffentlichkeit davon aus, dass anhaltendes Wachstum mehr materielle Güter
für jeden Einzelnen bringen wird. Das wird sich aber drastisch ändern.
Reich wird man erst durch Dinge, die man nicht begehrt.
Je weniger Bedürfnisse, desto glücklicher,
ist eine alte, aber sehr verkannte Wahrheit.
Je weniger einer braucht, desto mehr nähert er sich den Göttern.
Nicht wer wenig hat, sondern wer viel wünscht, ist arm.
Wir leben in jeder Beziehung auf Pump.
Der Rohstoffmangel wird riesige Folgen für die Weltgesellschaft haben. Der Kollaps steht kurz bevor.
Bald haben wir den Peak everything.
Das wirtschaftliche Wachstum kann nur in einer ökologischen Sackgasse enden.
Andere gesellschaftliche Ziele wie der Erhalt der Umwelt und sozialer Ausgleich
bleiben durch diese einseitige Konzentration auf Wachstum im Hintertreffen.
Die dringendste Aufgabe ist es, den Mythos zu zerstören, dass die Anhäufung von Reichtum und
die Schaffung von Komfort die vordringlichste Beschäftigung des Menschen sein müssten.
Wir alle sollten uns um die Zukunft sorgen,
denn wir werden den Rest unseres Lebens dort verbringen.