Die schädlichen Abgase und Feinstaubemissionen
jedes einzelnen Kraftwerks können krank machen und
der Volksgesundheit teuer zu stehen kommen. Daher brauchen wir einen kompletten Kohle-Ausstieg.
15 Prozent erneuerbare Energien – im Umkehrschluss heißt das,
bis zur Dekarbonisierung liegen noch 85 Prozent vor uns.
Das Abkommen von Paris bekräftigt, dass die Staaten der Welt Mitte dieses Jahrhunderts das Null-Emissionsziel erreichen wollen.
Wir sind somit jetzt im Jahr Eins der Großen Transformation.
Wer dennoch weiter in Kohle und Öl investiert, wird nicht nur die Umwelt schädigen,
sondern auch viel Geld verlieren.
Die Risiken des Klimawandels treffen alle und alles.
Wenn jetzt der Finanzsektor viele Milliarden aus den fossilen Geschäften abzieht,
dann handelt er also nicht nur moralisch verantwortlich, sondern auch ökonomisch vernünftig.
Solar boomt und bricht weiterhin Rekorde in vielen Ländern. Deshalb glauben wir, dass bis 2020 weltweit 700.000 Megawatt installiert sein könnten.
Nach einigen sehr starken Jahren war der Solarmarkt in Deutschland ab 2012 aufgrund überzogener
Förderkürzungen und unsteter Rahmenbedingungen stark rückläufig.
Der Einzelne kann nicht erreichen, dass das globale Klima geschützt wird,
er kann es aber verhindern.
Anreize zur Förderung der Solarenergie und
die vor kurzem gegebenen Versprechen im Rahmen des COP 21 Weltklimagipfels
stellen sicher, dass der Markt for solare Photovoltaik über die nächsten
fünf Jahre exponentiell wachsen wird.
Weltweit müssen Energiekonzerne Verantwortung übernehmen und ihre Geschäftsstrategien an den politischen Willen
und die betriebswirtschaftlichen Realitäten anpassen. Konkret bedeutet dies, dass 80
Prozent der bereits gefundenen und bilanzierten Kohle-, Gas-, und Ölreserven nicht verwendet werden können
und abgeschrieben werden müssen.
Wie billig zum Beispiel Solarstrom inzwischen ist, zeigt ein geplantes Solarkraftwerk mit 800 Megawatt Leistung in Dubai.
Das niedrigste Angebot für den Strom aus der Anlage lag bei $2,99cent/kWh –
und wäre somit deutlich günstiger als Atom- oder Kohlestrom.
In Mexiko gibt es Solarstrom aktuell für unter $5cent/kWh und in Deutschland für unter €7cent/kWh.
Der Ölpreis müsste unter 5 US-Dollar bzw. 6 Euro je Barrel fallen, um mit solchen Preisen konkurrieren zu können.
Der Strompreis müsste heute nicht steigen, wenn man die niedrigen Strombörsenpreise an die Haushalte weitergeben würde,
wenn außerdem die teuren Maßnahmen zur "Erhaltung der Vergangenheit"
abgeschafft werden würden und man sich konsequent auf den Umbau des Systems konzentrieren würde.
Der Ausbau der Netze sozusagen bis zur letzten Kilowattstunde ist ineffizient und teuer.
Die Energiewende kann auch weitergehen, ohne sofort die Stromnetze weiter auszubauen.
Fakt ist, dass die Kosten erneuerbarer Energien in den letzten Jahren massiv gesunken sind.
Weitere Systemtechnologien wie intelligente Netze und Speicherung werden dies ebenso tun,
wenn das alte System das neue nicht mehr blockiert.
Strom vom Deich statt Öl vom Scheich.
Wir müssen die fossilen Rohstoffe dort lassen, wo sie hingehören: im Boden.
Ein Klimaschutzplan ohne Kohleausstieg verdient seinen Namen nicht.
Zwei ganz wichtige Treiber zum Klimaschutz sind die Drosselung der Energienachfrage und die Umstellung der Ernährung, vor allem ein geringerer Fleischkonsum.
Deutschland braucht einen baldigen Ausstieg aus der Kohle, um glaubhaft als Vorreiter im Klimaschutz sein zu können.
2030 ist inzwischen international zum Zieljahr geworden, also auch für Deutschland.
14 Jahre halte ich für einen sinnvollen Zeitraum, um den Kohleausstieg vorzubereiten.
Europa ist weit entfernt davon die Nummer 1 bei erneuerbaren Energien zu sein.
China schlägt Europa in der installierten Leistung und im jährlichen Ausbauvolumen,
Indien bei den politischen Zielsetzungen und die USA im technischen Bereich, besonders bei der Netzintegration von Windenergie.
Die EU macht damit nicht nur den Weg frei zum Inkrafttreten des Pariser Klimaabkommens, sondern sie schafft auch die Voraussetzung dafür, wichtige Mitgestalterin des globalen Klimaschutzes zu sein.
Ob sie jedoch die Kraft findet, wieder in eine Vorreiterrolle zu finden, muss sie noch unter Beweis stellen.
Es ist keine Lösung, die besonders klimaschädliche Braunkohle einfach
in etwas effizienteren Kraftwerken zu verstromen.
Im Jahr 2050 wird jeder zweite Bürger der Europäischen
Union seine Energie selber erzeugen.
Das sagt eine aktuelle Studie des niederländischen Forschungsinstituts CE Delft.
Es muss der unmittelbare Kohleausstieg stattfinden,
sonst werden wir auf der internationalen Bühne nicht ernstgenommen.
Diese schockierende Enthüllung zeigt einen zweifachen Klima-Skandal bei der IFC:
Sie finanziert nicht nur die massive Expansion von Kohlekraftwerken,
sondern auch die Zerstörung der Wälder, damit die Kohle gefördert werden kann.
Kein Land der Welt verheizt so viel dreckige Braunkohle wie Deutschland.
Der 35% Ökostromanteil in Deutschland hat mehr neue Arbeitsplätze geschaffen
als noch bei der alten Energiewirtschaft mit ihrem 65% Stromanteil vorhanden sind.
Ohne Kohleausstieg kann man alles vergessen.
Kohle untergräbt Klima- und Entwicklungsziele: Erneuerbare unterstützen sie.
Wir müssen Weltmarktführer in der Transformation hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung werden und die 100-prozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien anstreben.
Derzeit werden auf den Dächern eher kleine Photovoltaikanlagen installiert, da die Anlagen wirtschaftlicher sind, wenn ein hoher Anteil des Stroms selbst verbraucht wird.
Hier werden Potenziale für erneuerbare Stromerzeugung verschenkt.
Die richtige Förderung und Rahmensetzung ist entscheidend dafür,
ob und wie Prosumer-Haushalte zur Energiewende beitragen können.
Die Gewichte des Energieumbaus verschieben sich zurzeit in die
Schwellenländer. Nicht nur China und Indien, auch Brasilien,
ja sogar Russland, so hat Präsident Putin soeben in einer
überraschenden Rede angekündigt, beschleunigen ihre Energiewende – über Sonnen-, Wind- und Wasserkraft.