Zitate Wachstum & Klima 10/15 | Vorige / Nächste |
Wir sind an eine Welt voll Verschwendung gewöhnt und nennen das Wohlstand.
Die Menschen entdecken sich in ihren Waren wieder,
sie finden ihre Seele in ihrem Auto, ihrem Hi-Fi Empfänger.
Jedes Volksschulkind versteht, dass ein endlicher Planet kein unendliches Wachstum verträgt.
Das Geld gleicht dem Seewasser. Je mehr davon getrunken wird, desto durstiger wird man.
Wir sollten gemeinsam neu beurteilen, was wir mit Erfolg meinen, ob es wirtschaftlicher Erfolg, Entwicklung oder persönlicher Wohlstand ist.
Das derzeitige Modell von Wirtschaftswachstum ist einfach unerreichbar für die große Mehrheit der Welt,
die im täglichem Überlebenskampf steht. Wenn wir Werten wie Teilen,
Mitgefühl und Frieden den gleichen Wert beimessen würden wie Wohlstand und sozialem Status,
würden wir alle nach einer Art von Erfolg streben, der Gemeinschaft auf natürliche Weise einschließt und ermöglicht.
Die gegenwärtige Weltwirtschaft scheint ein fruchtbarer Baum immenser Reichtümer zu sein.
Wir bewundern viele Äste und seine schimmernden grünen Blätter und glauben, es sei der beste Baum der Welt.
Aber wir blicken nur auf seine obere Hälfte, weil die untere Hälfte unter der Erde verborgen bleibt.
Wenn wir unter die Oberfläche blickten, fänden wir vielleicht heraus, dass die Baumwurzeln aufgrund von Misshandlung
und Vernachlässigung absterben. Es kann nur eine Frage der Zeit sein, bevor dieser Zustand die obere Hälfte des Baumes erreicht.

Letztendlich geht Wohlstand über materielle Interessen weit hinaus.
Er beruht auf unserer Fähigkeit, als menschliche Wesen ein gutes Leben zu führen –
und zwar innerhalb der ökologischen Grenzen einer endlichen Welt.
Konsum ist nicht nur der Akt des Kaufens, sondern umfasst die ganze Kette von Bedürfnis- und Bedarfsreflexion.
Dazu gehört auch das Nichtkaufen, Selbermachen, Tauschen, Teilen und das gemeinsame Nutzen.
Konsum ist auch Eigenproduktion, denken wir an die neue Lust am Gärtnern - das "Urban Gardening" -,
den Spaß am gemeinsam Kochen und Designen,
Reparieren oder auch die neue Begeisterung für genossenschaftliche Energieproduktion.
Wer weniger besitzt, lebt nachhaltiger, weil bei der Herstellung von Produkten weniger Ressourcen verbraucht werden und am anderen Ende weniger Müll anfällt.
Wer weniger besitzt, erfreut sich mehr an den kleinen Dingen des Lebens. Die einzige Teetasse wird zur Lieblingsteetasse.
Blumen auf der Wiese erfreuen das Auge wie selten zuvor. Die Umarmung eines Freundes ist eine kleine Geste mit großer Bedeutung.
Angesichts
des Wachstums der Weltbevölkerung auf neun Milliarden Menschen und
den steigenden Konsumansprüchen müssen wir uns konfrontieren mit einer Welt, die
einen historischen Wachstumsschub erleben wird, qualitativ und quantitativ.
Halbleichen treiben im Fluss. Flussabwärts versorgen viele Organisationen individuellem Humanismus
folgend diese Menschen - nicht selten auch in leichter Konkurrenz zueinander.
Dringend geboten erscheint jedoch ein gemeinsamer Expeditionstrupp,
der zusätzlich zur humanitären Arbeit auch flussaufwärts zieht und erforscht,
was denn an der Weltordnung so viele Schwerstverletzte hervorbringt.
Wir können unser bisheriges Modell für Wirtschaftswachstum nicht beibehalten,
wenn wir den globalen Temperaturanstieg auf zwei Grad Celsius begrenzen wollen.
Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte.
Suffizienz bedeutet, wenige Dinge intensiv zu
genießen, statt sich mit so vielen Dingen zu
umgeben, dass kein Genuss mehr möglich ist.
Wer nicht über seine ökologischen Verhältnisse lebt,
sondern ein kerosinfreies und auch sonst plünderungsfreies Glück genießt, muss nicht ständig neue Ausreden erfinden.
Wie viel Selbstbetrug ist nötig, um mit Dingen glücklich zu werden, von denen ich wissen kann,
dass ich sie – gemessen an meinem Bewusstsein für globales Wohlergehen – nie verantworten könnte?
Wir sind noch viel zu sehr in der Wachstumslogik und in der Wachstumsfalle gefangen. Die Fragen der Zukunft heißen aber: Wie organisieren wir Schrumpfung,
wie qualitatives statt immer mehr quantitatives Wachstum?
Solare Energie ist die Voraussetzung für Wohlstand in der ganzen Welt.
Die Peinlichkeitsgrenze ist längst erreicht.
Die ständige Anhäufung von Möglichkeiten zum Konsum lenkt das Herz ab und verhindert, jedes Ding und jeden Moment zu würdigen.
Es ist wichtig, eine alte Lehre anzunehmen, die in verschiedenen religiösen Traditionen und auch in der Bibel vorhanden ist. Es handelt sich um die Überzeugung, dass „weniger mehr ist“.
Es ist eine Rückkehr zu der Einfachheit, die uns erlaubt innezuhalten, um das Kleine zu würdigen, dankbar zu sein für die Möglichkeiten, die das Leben bietet, ohne uns an das zu hängen, was wir haben, noch uns über das zu grämen, was wir nicht haben.
Die Genügsamkeit, die unbefangen und bewusst gelebt wird, ist befreiend. Sie bedeutet nicht weniger Leben, sie bedeutet nicht geringere Intensität, sondern ganz das Gegenteil. In Wirklichkeit kosten diejenigen jeden einzelnen Moment mehr aus und erleben ihn besser, die aufhören, auf der ständigen Suche nach dem, was sie nicht haben, hier und da und dort etwas aufzupicken: Sie sind es, die erfahren, was es bedeutet, jeden Menschen und jedes Ding zu würdigen, und die lernen, mit den einfachsten Dingen in Berührung zu kommen und sich daran zu freuen.
Froh zu sein bedarf es wenig,
und wer froh ist, ist ein König.
Wir haben in den letzten 150 Jahren ein wirtschaftliches System aufgebaut, das auf der Ausbeutung und Verschwendung der in Jahrhundertmillionen angesammelten
Schätze der Erde an fossilen Brennstoffen, Mineralien und anderer stofflichen Ressourcen beruht.
Wir brauchen eine andere Art von Wachstum: Wachstum, das den Übergang auf globale Nachhaltigkeit ermöglicht,
auf erneuerbare Energien, auf Bereitstellung von ausreichend Trinkwasser mit nachhaltigen Methoden, nachhaltige Landnutzung,
Wachstum, das den Erhalt dieses unseres blauen Planeten für zukünftige Generationen von Menschen ermöglicht.
Für dieses Wachstum bevorzuge ich den Begriff des blauen Wachstums, dem es um den Erhalt der Erde für das Fortleben der Menschheit geht.
Sieben Milliarden Träume. Ein Planet.
Wenn wir so weitermachen, mit oder ohne weiteres Wachstum, werden wir das Erdklima aus den Angeln heben.
Wir bewegen uns heute an der Grenze des Machbaren und müssen daher konsequent auf Nachhaltigkeit setzen.
Wir dürfen das aber nicht als Verzicht begreifen, sondern als Befreiungsschlag.
Materialintensive Kriege sind die größten Ressourcenfresser.
System Change, not Climate Change!
Klimawandel ist kein isoliertes Umweltproblem sondern untrennbar mit der profit- und wachstumsorientierten Produktions- und Konsumweise verbunden.
Unsere Klimaschutzziele werden wir nur erreichen, wenn wir auch über unser Konsumverhalten nachdenken
Wer glaubt, exponentielles Wachstum
könne in einer endlichen Welt unendlich weitergehen, ist entweder wahnsinnig oder Ökonom.
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